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Machen ist wie wollen, nur krasser!

Liebe Tiny House Community, liebe Träumer

Seit exakt 600 Tagen leben wir in unserem Wohnwagon “KOKOMO”. Unser Grundstück bietet noch Platz für ein oder zwei weitere Tiny Houses. Daher haben wir vor einigen Wochen auf verschiedenen Plattformen Inserate geschaltet, um Gleichgesinnte zu finden – Menschen, die bereit sind, ihren Lebensstil zu verkleinern und mit wenigen Dingen zufrieden zu sein.

Zahlreiche Interessenten haben sich bei uns gemeldet, die sich für das Leben im Tiny House begeistern und gerne unser Grundstück besichtigen wollten. Unsere erste Frage ist dann immer: “Wie weit bist du schon mit deinem Haus?” Die Antwort: “Wir träumen schon lange von einem Tiny House, haben aber noch keinen konkreten Plan.”

So wird das nie etwas mit eurem Traum vom Leben in einem Tiny House.

Ja, vor etwas mehr als zwei Jahren wollten auch wir “den Fünfer und das Weggli” haben – oder wie man in Deutschland eher sagen würde: Man kann nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen.

Im Winter/Frühling 2021 wollten wir zuerst ein passendes Grundstück finden und hatten sogar schon eins im Auge, doch letztendlich wurde nichts daraus. Unser Traum vom eigenen Grundstück blieb ein Traum. Der Vertrag für das Haus war jedoch zu diesem Zeitpunkt bereits unterschrieben und die erste Anzahlung gemacht. Es gab für uns kein Zurück mehr. Und das war gut so!

Wir wurden dazu gezwungen, aktiv zu werden. Wir mussten uns um ein neues Grundstück kümmern, Inserate schalten, Briefe schreiben, Verwandte, Bekannte und Freunde um Hilfe bitten. Zehn Monate vor der Lieferung unseres Hauses hatten wir immer noch kein Grundstück. Hätten wir bei jeder neuen Hürde aufgegeben, würden wir wahrscheinlich heute noch nicht in unserem Tiny House leben.

Langfristige Versprechungen und Sicherheiten sind im Leben selten. Das gilt nicht nur für das Wohnen im Tiny House, sondern für alle Lebensbereiche. Wer sich für ein Tiny House entscheidet, entscheidet sich für Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Man entscheidet sich dafür, bereit zu sein, Risiken einzugehen und neue Wege zu beschreiten. Es bedeutet, sich von dem Leben, das man bis dato kannte, zu lösen.

Befreie dich von der Vorstellung, dass du den Rest deines Lebens im Tiny House – und das immer am selben Ort – verbringen wirst. Es geht nicht nur darum, günstigeren Wohnraum zu finden, sondern darum, bewusst zu entscheiden, was für dich selbst wichtig ist. Ja, das Tiny House-Leben kann kostengünstig sein, aber es erfordert auch Investitionen – nicht nur finanziell, sondern auch zeitlich und emotional. Es ist kein einfacher Weg, aber es ist ein lohnender Weg für diejenigen, die bereit sind, die Herausforderung anzunehmen.

Wenn du also wirklich ein Tiny House-Leben willst, ist es an der Zeit, aus der Traumphase herauszukommen und aktiv zu werden. Beginne mit der Planung, kaufe dir ein Haus. Sobald du ein Haus besitzt, wird vieles einfacher. Du hast Pläne und Bilder. Deine zukünftigen Nachbarn und vor allem die Bauverwaltung wissen, was sie erwartet. Ohne ein konkretes Hausprojekt, ohne die notwendige Investition, wird es schwierig. Du kannst schliesslich nicht wissen, ob du das richtige Grundstück gekauft oder gemietet hast, wenn du nicht weisst, welches Haus darauf stehen soll.

Also, macht den ersten Schritt. Denn Machen ist wie Wollen, nur krasser.

Sibylle & Michi

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